Allgemeines zur „Ersten Hilfe“

 

Unter dem Begriff der „Ersten Hilfe“ versteht man bei Notfallsituationen oder Unfallsituationen in notgeratenen Menschen mit entsprechenden, durchführenden Maßnahmen menschliches Leben zu retten, Gesundheitsstörungen und bedrohende Gefahren bis zum Eintreffen von Rettungsdienst und Notarzt abzuwenden bzw. zu lindern. Egal ob Privat zu Hause, in der Berufswelt, in der Schule oder während der Freizeit – keine Angst jeder kann Helfen und „Erste Hilfe“ leisten.

 

Notfälle

Notfälle sind akut lebensbedrohliche Erkrankungen und schwere Unfallverletzungen, bei denen es zu einer lebensbedrohlichen Störung der Vitalfunktionen kommen kann. Lebensbedrohliche Zustände können Atemstillstand, Herz-Kreislaufstillstand, starke Blutungen, starke Verbrennungen oder ein Schock sein.

 

Auffinden einer Person 

Um einer Person die Sie aufgefunden haben als Ersthelfer schnell und sicher zu helfen, bewahren Sie zunächst einmal Ruhe. Sortieren Sie die Lage, erkennen Sie die Situation – was geschehen ist. Überlegen Sie welche Gefahren noch drohen können, handeln Sie zielsicher mit den ersten Sofortmaßnahmen:    

•             Person ansprechen, anschauen – ggf. Unfallstelle absichern

•             Notruf absetzen – Notruf 112

•             Person bewusstlos ?, wenn ja – stabile Seitenlage anwenden

•             Atmung kontrollieren, wenn keine Atmung vorhanden ist – 2 x beatmen

•             Atmung nochmals kontrollieren, wenn keine Atmung vorhanden ist – Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen

•             immer wieder Atmung und Lebenszeichen kontrollieren

Rettungskette

Absichern der Unfallstelle

An Unfallstellen können für helfende Personen schnell, große Gefahren durch fließenden Verkehr herrschen. Zum Schutz und zur eigenen Sicherheit gehört deshalb in hohem Maße auch das Absichern einer Unfallstelle nach einem Verkehrsunfall.

 

folgende Sicherheitsmaßnahmen sollten beachtet werden:

 

•             Warnblinkanlage des eigenen Fahrzeuges bei Annährung an eine Unfallstelle einschalten

 

•             Warnweste anziehen, falls vorhanden

 

•             Warndreieck bzw. Warnleuchte in ausreichender Entfernung vom Unfallort aufstellen

 

•             bei Kurven und Bergkuppen: Warndreieck vor der Kurve oder der Bergkuppe aufstellen

 

•             fließenden Verkehr ausschließlich nur entgegenlaufen

 

•             nachfolgende Fahrzeuge warnen und zusätzlich zum langsam Fahren auffordern (z. B. durch Arm heben/ausstrecken, Auf- und Abwärtsbewegungen des Armes)

 

•             andere Verkehrsteilnehmer zur Mithilfe bitten

 

Bewusstlosigkeit / bewusstlose Person

Eine bewusstlose Person ist nicht ansprechbar und reagiert nicht auf das äußere Umfeld. Eine bewusstlose Person muss nicht beatmet werden, sondern stabilisiert werden. Eine große Gefahr für die bewusstlose Person stellt die menschliche Zunge dar. Die Zunge ist ein Muskel, Muskeln erschlaffen bei Bewusstlosigkeit im Körper. Die Zunge kann nach hinten Fallen und der Patient ersticken. Des Weiteren funktioniert auch der Schließmuskel des Magens nicht mehr, dadurch kann Magensaft in die Lunge gelangen – bereits eine geringe Menge kann tödlich sein. Wenden Sie die stabile Seitenlage an und drehen die Person auf die Seite.

 

Stabile Seitenlage

Bewusstlose Personen neigen zum Erbrechen, befindet sich der Betroffene nicht in der stabilen Seitenlage kann er an seinem eigenen Erbrochenen ersticken. Durch die stabile Seitenlage wird sichergestellt, dass die Atemwege freigehalten werden und Blut oder Erbrochenes ablaufen kann.

Einfache Durchführung der stabilen Seitenlage in fünf Schritten:

Schritt 1: Der Betroffene befindet sich in Rückenlage, knien Sie sich neben den Betroffenen und strecken seine Beine aus. Den zu Ihnen nahe liegenden Arm des bewusstlosen, angewinkelt nach oben legen. Achten Sie darauf, dass die Handinnenfläche nach oben zeigt.

 

Schritt 2: Den von Ihnen ferner entfernten Arm, vor der Brust kreuzen und die Handoberfläche der bewusstlosen Person an dessen Wange legen. Lassen Sie ihre Hand anschließend nicht los.

 

Schritt 3: Mit Ihrer anderen Hand, dass entfernte Bein des Patienten fassen und beugen. Dabei bleibt der Fuß des Patienten am Boden.

 

Schritt 4: Die betroffene Person zu sich herüber ziehen. Achten Sie darauf, dass das oben liegende Bein (Oberschenkel) im rechten Winkel zur Hüfte liegt.

 

Schritt 5: Den Hals des Patienten überstrecken, damit die Atemwege frei werden – Mund muss zum tiefsten Punkt des Körpers werden. Die Hand des Patienten so ausrichten, dass der Hals überstreckt bleibt. Dabei immer wieder Lebenszeichen, Bewusstsein und Atmung kontrollieren.

 

Atemstillstand

Wenn eine Person leblos ist und nicht mehr atmet muss unverzüglich mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen werden. Denn wenn ein Mensch nicht atmet, wird das Gehirn nicht mehr mit Sauerstoff versorgt. Dann sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit pro Minute um 10 %. Bis der Rettungsdienst und Notarzt eintrifft vergehen meist mindestens 10 Minuten, da kann es für den Patienten bereits schon zu spät sein. Deshalb ist Erste Hilfe so wichtig.

 

1. Herzdruckmassage: Knien Sie sich neben den Betroffenen auf Höhe des Brustkorbes hin. Platzieren Sie ihre eine Hand in der Mitte des Brustbeins, die andere Hand zentral Richtung Kopf (auf die erste Hand aufsetzen). Nun beginnen Sie mit dem Drücken (30 x) Ihres Handballens auf die Mitte des Brustbeins. 

 

2. Atemspende / Beatmung: Kontrollieren Sie den Mundraum des Betroffenen. Neigen Sie den Kopf nach hinten, um die Atemwege freizumachen. Öffnen Sie den Mund des Patienten, verschließen Sie die Nase mit zwei Fingern. Blasen Sie nun Luft in den Mund des Betroffenen, sodass sich der Brustkorb sichtbar hebt. Sie können den Patienten auch durch die Nase beatmen, achten Sie nur darauf dass jeweils der andere Teil verschlossen ist damit keine Luft entweichen kann.

 

•             Atemspende / Beatmung und Herzdruckmassage erfolgen dann im steten Wechsel: 30 x Drücken, 2 x Beatmen.

 

Beenden Sie die Herz-Lungen-Wiederbelebung, wenn Sie eindeutige Lebenszeichen feststellen können.

 

Defibrillator (AED)

Ein Defibrillator ist ein medizinisches Gerät, das einen therapeutischen Elektroschock an das Herz abgibt, um einen normalen Herzrhythmus wiederherzustellen. Dies ist häufig bei Herzrhythmusstörungen erforderlich, insbesondere bei Kammerflimmern oder pulsloser ventrikulärer Tachykardie, die lebensbedrohlich sein können, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden.

Automatisierte externe Defibrillatoren (AEDs): Diese tragbaren Geräte sind häufig an öffentlichen Orten wie Flughäfen, Einkaufszentren und Sportarenen zu finden. Sie sind für die Verwendung durch Laien konzipiert und bieten akustische und visuelle Anweisungen, um den Benutzer durch den Prozess der Schockabgabe zu führen.

Der von einem Defibrillator abgegebene Elektroschock stoppt vorübergehend die chaotische elektrische Aktivität des Herzens und ermöglicht es dem Herzen, sich zurückzusetzen und seinen normalen Rhythmus wieder aufzunehmen. Bei Herznotfällen ist ein schneller Zugang zur Defibrillation von entscheidender Bedeutung, da er die Überlebenschancen deutlich verbessern kann.

Es ist wichtig zu beachten, dass Defibrillatoren zwar bei bestimmten Herzstillstands Situationen wirksam sind, sie jedoch nicht zur Behandlung aller Arten von Herzproblemen geeignet sind. Eine professionelle medizinische Beurteilung und Betreuung sind für einen umfassenden Ansatz zur Herzgesundheit unerlässlich